1 Jahr Hexenwerk – ich lebe!!

Hallo liebe Esther, lieber Thomas,

übermorgen ist es 1 Jahr her, dass ich Euch kennenlernen durfte und wir gemeinsam mein Leben gerettet haben. Wie geht es mir heute? Prima!


Die aktuelle Laboranalyse hat es gezeigt, meine Werte sind sehr gut, der HB-Wert hat sich dauerhaft bei 8,6 stabilisiert. Die anderen Parameter sind ebenfalls gut, besonders freut es mich, dass ich kaum noch Phosphatbinder zum Essen einnehmen muss. Fast alle anderen Medikamente, die Dialysepatienten üblicherweise nehmen müssen, konnten nach und nach abgesetzt werden. Lediglich den Phosphatbinder (bei sehr phosphathaltigen Speisen), einen Vitaminkomplex für Dialysepatienten und einen Eiweißdrink nehme ich noch regelmäßig zu mir. Den Rest besorgen meine Vitamine, in erster Linie Vit D und Vit K, Vit C, B12, Zink und Leinöl – täglich 1 Esslöffel.

Im Dezember 2020 war ich zur Rehabilitation, dort hatte ich sportliche Herausforderungen zu meistern, die ich bis auf ein paar Ausnahmen auch bewältigen konnte. Zunächst durfte ich morgens immer 5 Minuten durch kaltes Wasser waten, danach Gruppengymnastik oder Einzelbewegungstherapie, Laufband, Rad fahren oder Atemgymnastik, Osteopathie, Sozialberatung und Psychologie. Im Schnitt hatte ich jeden Tag 4 Sport-Termine á 30 Minuten und am Abend bin ich erschöpft aber glücklich ins Bett gefallen. Nach 10 Tagen wurde mein HB-Wert mit erstaunlichen 9,7 festgestellt – ich fragte den Arzt sicherheitshalber, ob da auch keine Verwechslung vorläge?

Nun, zwei Monate später ist der HB-Wert wieder auf 8,6 zurückgegangen, aber das ist auch verständlich, da ich zu Hause viel weniger zielgerichtete Bewegung habe.

Dennoch bin ich sehr zufrieden, ich versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten fit zu bleiben. Ich gehe jeden Tag raus, mit der Bahn oder dem Bus fahre ich nur noch Strecken, für die ich über 1,5 Stunden brauchen würde.

Im Alltag habe ich einmal pro Woche Einkaufs-Unterstützung durch einen Sozialdienst, ab und zu lasse ich mal die Fußböden wischen oder die Fenster putzen. Den Rest meines Alltages schaffe ich alleine, natürlich langsamer und mit Pausen, aber es geht!

Mein nächstes Ziel ist das Rad fahren, ich hoffe, dass ich im Sommer damit beginnen kann. Das wäre wirklich die Krönung.

Ich fühle mich überhaupt nicht mehr gefährdet, bin optimistisch und die Mikrobe, von der allenthalben die Rede ist, konnte mir auch nichts anhaben.

Was ich mir wünsche ist, mehr Kontakte und mehr Bewegung aber auch da hoffe ich auf den baldigen Frühling und dass mich die Motivation, etwas für mich zu tun, niemals verlassen möge.

Herzlichen Dank noch mal für Eure Unterstützung und ich wünsche mir, dass noch viele Menschen einen Weg zu Euch finden werden. Natürlich muss man auch selbst regelmäßig etwas für sich tun, ich koche und backe mittlerweile auch ganz gern und ernähre mich um einiges gesünder als früher. Das ist auch hilfreich und macht noch dazu Freude.

Alles Gute für Euch!
Schöne Grüße
Aleksandra


(52 Jahre)